Die Greifenwerkstatt machts möglich - Segel setzen Richtung Arbeitsmarkt

Der kleine Firmentraktor muss mit Schneeketten bestückt werden, bevor er aus der großen Stahltür rollt und auf dem verschneiten Gelände der Yachtwerft Greifswald eingesetzt werden kann. Eine Aufgabe für Herrn P., der hier zwischen den großen Boote und Yachten inzwischen seine berufliche Heimat gefunden hat. Seine ersten Segel in Richtung Arbeitswelt setzte er jedoch in der Greifenwerkstatt des Pommerschen Diakonievereins.

 

Als Herr P. im Jahr 2012 mit dem Eingangsverfahren in der Greifenwerkstatt startete wurde schnell deutlich, dass sein Herz für das Handwerk schlägt. So fand er auch gleich seinen Wunscharbeitsplatz in der Tischlerei. Dort absolvierte er mit Unterstützung erfahrener Fachkräfte und Bildungsbegleiter die berufliche Bildung. Herr P. interessierte sich schon damals für Möglichkeiten, außerhalb der WfbM auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig zu sein. In einem Workshop konnte er sich auf eine Arbeit außerhalb der Werkstatt vorbereiten und erprobte sich noch während der beruflichen Bildung bei einem Hausmeisterservice, wo er später auch einen ausgelagerten Arbeitsplatz besetzen konnte. Der Sprung in eine versicherungspflichtige Arbeit gelang schließlich im Jahr 2016. Mit der Yachtwerft Greifswald fand die Integrationsassistenz des PDV eine Firma die bereit war, Herrn P. einen Arbeitsplatz anzubieten. Da fiel die Entscheidung nicht schwer, dieses Jobangebot der anzunehmen. Nicht zuletzt die Förderung durch das „Budget für Arbeit“ machte diese Einstellung möglich. Der PDV organisierte alles Notwendige für Herrn P. und den Arbeitgeber und begleitet beide Seiten noch bis heute.

 

Inzwischen ist der fast 30-jährige schon über ein Jahr ein fester Bestandteil des Yachtwerft-Teams. Über eine Funkanlage ist er für seine Kollegen auf dem großen Gelände schnell zu erreichen, wenn z.B. ein Teil an der Steeganlage erneuert werden muss oder eine Tür klemmt. Im Sommer mäht er natürlich auch den Rasen, wässert die Pflanzen und hält instand, was kaputt gehen kann. Die neu erlangte finanzielle Unabhängigkeit ermöglichte ihm schließlich die Anschaffung seines eigenen Autos, mit dem er nun täglich stolz den Weg zur Arbeit meistert. Der ehemalige Beschäftigte der Greifenwerkstatt, hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt.