Schülerinnen und Schüler werden für gesellschaftliches Engagement gewürdigt
Mathe, Deutsch, Sport – Verantwortung: Dieses besondere Wahlpflichtfach belegten auch im nun endenden Schuljahr wieder zahlreiche Schülerinnen und Schüler der Martinschule. Die rund 30 Jugendlichen aus der 7. und 8. Klasse stellten am Freitag (15. Juli 2016) ihre Projekte in der Aula der Martinschule vor und wurden für ihr Engagement und ihren Einsatz ausgezeichnet. Zahlreiche Mitschülerinnen und -schüler, Lehrkräfte und Gäste verfolgten die Präsentationen auf der Bühne. Dort wurden Fotos und Filme aus den vergangenen Monaten gezeigt, die einige Impressionen vermittelten. Aber die Schülerinnen und Schüler erzählten auch von ihren Erlebnisse, von den Höhen und Tiefen genauso wie von den Lernerfahrungen.
Eine der involvierten Lehrerinnen, Katja Walter, sprach davon, wie dieses Projekt die Stadt zum Schulbuch machen würde. Nicht umsonst gibt es für diese Art des Unterrichts auch den Begriff des „Service Learning“ bzw. „Lernen im Engagement“. Denn die Teilnehmenden profitieren davon auf ganz unterschiedliche Weise. So lernen sie nicht nur, was es heißt, als Teil der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen, sondern auch mutig zu sein, mit einer Idee rauszugehen und beim Umsetzen eines Projekts selbstbewusst zu handeln. Und natürlich lernen die Schülerinnen und Schüler ganz viel über sich selbst – was sie gut können oder was noch nicht und was es zum Beispiel bedeutet, eine Kindergartengruppe anzuleiten, den Warenbedarf für einen Verkaufsstand zu kalkulieren oder mit Menschen zu kommunizieren, die nicht die gleiche Sprache sprechen wie man selbst.
Aus den Ideen der Schülerinnen und Schüler ist sehr viel bemerkenswertes Engagement hervorgegangen: ob in der Fahrradwerkstatt oder auf dem Bauernhof, bei der Leitung eines Kinderchors oder des Fußballtrainings, in Begegnungen mit Geflüchteten oder älteren Menschen… Die kostbaren Eindrücke, die die Jugendlichen bei diesem Projekt sammeln konnten – von den eigenen Lernerfahrungen bis hin zur erlebten Wertschätzung – werden sie hoffentlich noch lange begleiten, so dass sie nicht nur in ihrer Schulzeit etwas davon mitnehmen. Das Projekt möchte auch den Grundstein dafür legen, dass ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement einen festen Platz im Leben der nächsten Generationen haben wird.
Das Projekt: „Verantwortung“ als Unterrichtsfach zu etablieren ist eine Initiative der Martinschule und des BÜRGERHAFENs. Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klasse können sich zwischen mehreren „Wahlpflichtfächern“ entscheiden. Wählen sie „Verantwortung“, entwickeln sie eine eigene Idee, mit welcher Fähigkeit sie sich ehrenamtlich ins gesellschaftliche Leben einbringen können. Mit Hilfe der Lehrerinnen wird aus dieser Idee ein Projekt, für das die Schülerinnen und Schüler an Kooperationspartner – oft außerhalb der Schule – herantreten müssen. Im Rahmen des Schulfachs engagieren sich die Teilnehmenden dann jede Woche 90 Minuten in ihrem Projekt. Zudem gibt es regelmäßige Treffen zum Austausch und es wird ein „Verantwortungsbuch“ geführt.