Was macht die Fahrradwerkstatt?
Wie der Name schon sagt, reparieren wir Fahrräder. Vom Schlauchwechsel über die Bereifung, Bremsanlagen, Antriebe oder Ketten warten und reparieren wir so ziemlich alles, was man am Rad reparieren kann. Eine Ausnahme sind die Antriebe von Elektrofahrrädern, also Pedelecs oder E-Bikes. Hier wechseln wir zwar auch Schläuche und Reifen, aber was mit dem Akku oder dem Elektroantrieb zu tun hat, reparieren wir nicht.
Neben dem Werkstattbetrieb kaufen wir außerdem gebrauchte Fahrräder auf, machen sie wieder fahrtüchtig und bieten sie zum Verkauf an. Und schließlich verleihen wir auch Fahrräder.
Was ist das Besondere bei euch?
Wir versuchen, wirklich jedes Rad wieder fahrtüchtig zu machen. Auch solche, wo andere Werkstätten sagen würden: Das machen wir nicht mehr, das lohnt sich nicht, das ist zu aufwändig. Da überlegen wir, wie wir es doch hinkriegen und fangen an zu tüfteln. Wir haben ein riesiges Lager an Ersatzteilen, auch von älteren Rädern, das uns oft weiterhilft. Bei uns steht das Handwerk im Vordergrund, nicht das schnelle Geld.
Woher kommen eure Kunden?
Die meisten natürlich aus Greifswald, darunter viele Student*innen. Doch haben wir auch viele Kunden aus der ganzen Region. Manche bringen ihr Rad aus Jarmen, Gützkow und sogar von Usedom zu uns in die Feldstraße. Wir haben schon einen ganz guten Ruf aufgebaut, dabei wollen wir einfach unsere Kunden so bedienen, wie wir selber bedient werden wollen: offen und ehrlich, nicht mehr und nicht weniger.
Diesen Sommer hatten viele Fahrradgeschäfte wegen Corona eine besonders hohe Nachfrage. Habt ihr das auch gespürt?
Bei uns ist das ganze Jahr über viel los, im Sommer natürlich besonders viel, dieses Jahr eigentlich nicht mehr als in anderen Jahren. Wo wir aber wirklich eine höhere Nachfrage als sonst haben, ist bei unserem Fahrradverleih. Unsere Leihräder werden gerne von Touristen ausgeliehen oder von Freunden und Verwandten, die in Greifswald zu Besuch sind. Wir hatten diesen Sommer schon öfter die Situation, dass alle Räder unterwegs waren und wir keines mehr verleihen konnten.
Wie läuft der Fahrradverleih bei euch ab?
Wir bieten Leihräder in vielen Größen an, für Damen, Herren und auch für Kinder. Außerdem verleihen wir auch Elektrofahrräder. Wir rechnen nicht pro Tag, sondern für 24 Stunden ab. Wenn jemand zum Beispiel sein Rad am Nachmittag eines Tages ausleiht und es am Nachmittag des nächsten Tages zurückgibt, zahlt er nicht für zwei Tage, sondern nur die Leihgebühr für 24 Stunden. Die Räder können jederzeit, auch nachts oder am Wochenende, zurückgegeben werden. Wir haben dazu vor unserem Eingang einen abschließbaren Bereich, wo die Räder untergestellt werden können. Den Schlüssel dann einfach bei uns in den Briefkasten werfen und fertig.
Die Fahrradwerkstatt gehört zur Greifenwerkstatt. Bei euch arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Wie läuft das so?
Wir sind momentan 12 Mitarbeitende, zwei Fachkräfte und ein Freiwilligendienstleistender, der uns tatkräftig unterstützt. Wir legen großen Wert darauf, dass jede*r bei uns seine Fähigkeiten einbringen kann. Wir Mitarbeitenden haben uns mit der Zeit alle spezialisiert. Einer ist super darin, Schläuche zu wechseln, jemand anderes kann besonders gut Bremsen einstellen. Der- oder diejenige bekommt das Rad, wer den Auftrag am besten kann. Wir machen das Rad fertig und geben es dem Kunden, wenn er zum Abholen kommt. Natürlich macht uns das stolz, wenn das Rad wieder flott ist und die Kunden zufrieden bei uns losfahren. Klar kann es auch einmal vorkommen, dass wir einen Fehler gemacht haben. Dafür stehen wir dann direkt beim Kunden gerade und beheben das sofort. Ganz normal eben.
Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute!
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