Wenn Claudia Palm zur Arbeit geht, geht sie nicht allein. Sie wird täglich von „Rambo“ begleitet, ihrem 10 Jahre alten Papagei. Seit einigen Jahren schon arbeitet Frau Palm als Betreuungskraft im Pflegeheim in Züssow, dem „Janczikowskyhaus“. Hier leben Menschen, die ihren Lebensabend in Gesellschaft verbringen möchten und zumeist auch auf Hilfe bei der Bewältigung ihres Alltags oder der eigenen Körperpflege angewiesen sind.
Die Pflegedienstleitung, Frau Kerstin Voß, berichtet uns, dass einige der Bewohner:innen nur selten oder vielleicht sogar gar keinen Besuch erhalten, da sie keine Familie mehr haben oder diese weit entfernt wohnt. Daher sei der Kontakt zu den Pflege- und Betreuungskräften sowie zu den anderen Bewohner:innen zu einem wichtigen Bestandteil ihres Lebens geworden. „Die Mitarbeitenden in Pflege und Betreuung verbringen viel Zeit damit, den Alltag der Heimbewohner:innen zu gestalten, Beschäftigungsangebote und Feste zu planen und mit viel Kreativität immer wieder verschiedene kleine Höhepunkte zu organisieren, die den Pflegebedürftigen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, den Alltag versüßen und ihnen somit ein Stück mehr Lebensqualität zurückgeben“, so Frau Voß.
Rambo gehört zur Papageienart der Gelbbrust-Aras. Er kann aufgrund einer Verletzung am Flügel nicht mehr fliegen, sitzt aber sehr gern bei seinem „Frauchen“ auf der Schulter und begleitet sie so während ihres Arbeitstages. Im Wintergarten des Pflegeheims hat der Vogel einen festen Platz, kann von hier aus alles gut beobachten, die Bewohner:innen unterhalten und sich auch einmal ein Nickerchen gönnen, wenn er von seiner Arbeit als „Betreuungs-Vogel“ eine Pause braucht. „Ich hatte auch eine Freundin für Rambo bei mir zu Hause, aber die beiden haben sich leider nicht vertragen.“, berichtet die tierbegeisterte Frau Palm.
Die Mitarbeitenden des Hauses kennen Rambo inzwischen gut. Hin und wieder darf er auch bei der Pflegedienstleitung im Büro verweilen, die den gefiederten Gast sehr lustig findet. „Manchmal nimmt er auf meiner Schulter Platz, wenn ich am Schreibtisch sitze. Er sagt dann immer `Du bist faul`.“, berichtet sie und lacht. „Ich hätte nicht erwartet, dass es so gut funktionieren würde, aber es bringt Abwechslung und Freude in unser Haus und für die Bewohner:innen ist das sehr schön.“
