Die Greifenwerkstatt macht Schule

Grundschüler:innen der Käthe-Kollwitz-Grundschule besuchen Seeside, das Atelier PIX und das Kopier- und Grafikstudio.

Dumpfe Bassklänge, helle Töne einer E-Gitarre und schließlich fröhliche Kinderstimmen dringen an diesem Dienstagvormittag aus dem Probenraum der Band Seeside am Helmshäger Berg. Dort, wo sonst die Bandmitglieder neue Songs einstudieren und ihre Auftritte proben, stehen neben den erfahrenen Musiker:innen nun die Schüler:innen der Klasse 2d an Mikrofon, Schelle und Schlagzeug. Erst einzelne Takte, dann ein paar kleinere Stücke und schließlich entsteht Stück für Stück ein eigener Song.

Nur wenige Meter entfernt sind ihre Mitschüler:innen eifrig dabei, Themen und Motive aus dem Song zu illustrieren. Im Atelier PIX entwerfen die Kinder unter Anleitung von Fachkraft Mandy Witt-Linke große und kleine, schlafende und fliegende Eulen und andere Tiere. Gerne auch etwas ausgefallener und vor allem bunt darf es hier sein.

Heute ist Abschlusstag eines Projekts, das die Klasse 2d der Käthe-Kollwitz-Grundschule gemeinsam mit der Greifenwerkstatt durchführt. In verschiedenen Unterrichtseinheiten der vergangenen Wochen und bei einem vorherigen Besuch beim Dienst zur betrieblichen Inklusion waren die Schüler:innen spielerisch und hautnah an die Lebenswelten von Menschen mit Behinderungen herangeführt worden. Statt Inklusion nur theoretisch zu beschreiben, sollten im gemeinsamen Musizieren und künstlerischen Gestalten Barrieren abgebaut und positive Erfahrungen miteinander gesammelt werden.
Das von der Aktion Mensch unterstützte Projekt ist eine Fortsetzung der erfolgreichen Premiere von 2019, bei der die Greifenwerkstatt bereits Besuch von Grundschüler:innen des Greifswalder Ostsee-Gymnasiums erhalten hatte.

Nach dem großen Erfolg wurde dieses Mal das Projekt noch ausgeweitet. Neben Seeside und dem Atelier PIX konnten die Schüler:innen heute auch das Kopier- und Grafikstudio kennenlernen. Hier durften sie unter Anleitung der Fachkräfte Martin Fritz und Stefan Guski Tassen mit dem eigenen Namen bedrucken und diese anschließend mit nach Hause nehmen. Zur Stärkung wurde jeweils für ein deftiges Mittagessen gesorgt.

Am Nachmittag verabschiedeten sich die Schüler:innen, die von ihrer Lehrerin und Elternteilen begleitet wurden und traten den Heimweg an.
So ganz vorbei ist das Projekt aber dann doch noch nicht: Sobald der entstandene Song nachproduziert ist, wird er den Kindern natürlich zur Verfügung gestellt. Und auch die anderen Schüler:innen der Schule sollen von den Erfahrungen profitieren. Dafür kommt dann die Greifenwerkstatt in die Schule. – Inklusion geht schließlich auch anders herum.