Artikel im Greifswalder Stadtgespräch

Ausgabe März/April 2009

 

 

 

Lieb mich so, wie ich bin…

 

 

Eigentlich ist es nichts Besonderes, wenn sich 9 Menschen zusammen finden, eine Band gründen und gemeinsam Musik machen. Viele erfolgreiche und auch weniger erfolgreiche Bandgründungen haben so oder so ähnlich angefangen. Doch bei dieser Band ist alles etwas anders, man könnte sagen, besonders. Denn ihre Musiker sind anders, sie sind außergewöhnlich. Ihre Texte und ihr Gesang sind berührend, vor allem ihre selbst geschriebenen Songs „Erinnerung“ und „Sorgenkind“. Sie schaffen es, ihre Fans zu begeistern und gleichzeitig lassen sie einen am Ende eines Auftrittes verblüfft und nachdenklich zurück. Sie singen, spielen Instrumente und können entertainen. Was daran außergewöhnlich ist? Seeside ist die Band der Werkstätten des Pommerschen Diakonievereins und die Mitglieder sind fast ausschließlich Menschen mit Behinderungen. „Musik ist mein Leben“, sagt Renaldo, der blinde Sänger und für Hans-Dieter, dessen Musikerleben vor 2 ½ Jahren begann, gilt Gleiches im Bezug auf sein Schlagzeug. Sie alle stellen mit ihrer Begeisterung und ihrem Können unsere tradierten Bilder von Menschen mit Behinderungen erfolgreich auf den Kopf. Dies hat sie inzwischen zu einer festen Größe in der Greifswalder Musiknacht werden lassen. Durch Auftritte im Rathaus und bei der Sportlerehrung der Paralympics im BerufsBildungswerk wurde auch der NDR schon auf Seeside aufmerksam und widmete den Musikern einen Fernsehbeitrag.

 

Wer jetzt neugierig ist, sollte sich Seeside bei der nächsten Greifswalder Musiknacht auf keinen Fall entgehen lassen. 18.04.2009 im Café Lichtblick. Lieb mich so, wie ich bin, heißt es im Song Sorgenkind. Seeside, ich liebe euch.

 

 

von: Constanze Dietze