Auktion „MENSCH ärgere Dich nicht“ des Ateliers am Freitag, 9. Juli 2010

Experimentierfreudige Künstler-Bilder mitten aus der Greifenwerkstatt fanden zahlreiche Käufer und Interessenten

 

„Zahlreiche Besucher loben die große Freude am Experimentieren bei ihren Bildern“, wandte sich Mario Scarabis, Mitarbeiter des Pommerschen Landesmuseums, am vergangenen Freitag, 9. Juli 2010, direkt an die elf Künstler des Ateliers der Greifenwerkstatt. Zum zweiten Mal seit Gründung der eigenen Malwerkstatt für Menschen mit Behinderung im Pommerschen Diakonieverein Am Helmshäger Berg, präsentierten die PIX-Künstler und ihre beiden Fachkräfte, Stefan Matschuk und Lutz Jürgens, ihre Werke auf einer Versteigerung. Erstmals konnten die 25 Bilder, Collagen, Grafiken und Keramikarbeiten sogar zuvor bereits in einer vierzehntägigen Ausstellung im Pommerschen Landesmuseum, inmitten von Greifswalds Innenstadt, bestaunt werden. „Ihre Bilder erhielten dort sogar das ausdrückliche Lob einer professionellen Kunst-Kuratorin aus der Schweiz“ berichtete Mario Scarabis von dem Wohlgefallen, dass die Expertin bei ihrem Besuch der Schau der Atelierkünstler an ihn übermittelte. Als Motto für die Auktion 2010 wählte PIX  den emotionalen Titel „Mensch ärgere Dich nicht“.

 

Versteigert wurden diesmal die Grafik „der arme Tropf“ von Alexander Lange als spektakuläres und blitzschnelles „Ein-Minuten-Werk“, das aus Keramik-Körperteilen (Mensch) hergestellte Schachspiel „Medizynismus“ von Otto sowie die PIX-Gemeinschaftsarbeiten „Facette 1 oder Wiederholung 1“ (eine Collage) und die Grafik „Puppe 1“ mit Sepiafarben auf Papier.

 

Im diesmal für die Besucher der Ausstellung erstmals angebotenen „Sofortkauf“, fanden bereits vor dem Start der Auktion zwei Monotypien, beide „ohne Titel“ als Gruppenarbeiten von PIX einen Käufer. Zwei Monotypien (Grafiken, ebenfalls beide „o. T.“) konnte auch bereits Herr Vaegler im Vorfeld der Auktion verkaufen, welche wiederum von Lutz Jürgens als Auktionator sympathisch durchgeführt wurde. Verkaufen konnten wir auch zahlreiche unserer beliebten farbigen und großformatigen Postkarten, die unsere Kunstwerke schön abbilden und einiger „Facetten-Grafiken“, das sind kleine, auf Holzkästchen aufgezogene Zeichnungen und Monotypien.

 

„Und Interessenten gibt es bereits für zwei unserer großformatigen, gemeinschaftlich entstandenen Bilder, so für „Und der Morgen danach“ (Malerei) und die Collage „Jorinde und Joringel““, freut sich Stefan Matschuk, der in seiner Begrüßungsrede herausstellte, dass vom PIX zur Auktion 2010 als Besonderheit erstmals zahlreiche Gruppenarbeiten zur Versteigerung kamen. „Unsere Künstler arbeiten reagierend und kommunizierend und werden bei ihrer Arbeit immens von der sie umgebenden Werkstatt für Menschen mit Behinderungen beeinflusst, die auch gleichzeitig das Zuhause des Ateliers ist“, erklärte der Gruppenleiter dem Publikum der spannenden und informativen Auktion, während deren Verlauf zahlreiche Atelier-Mitarbeiter den Besuchern ihre Werke mit persönlichen Worten vorstellten.

 

 

Das die Gäste diesmal nicht ganz so überaus zahlreich wie zur Premiere der Auktion im Jahr 2009 erschienen, mag am Beginn der Sommerferien und an einem extrem schwülwarmen Freitagabend gelegen haben, der in Greifswald auch im Hochsommer nur selten vorkommt. Im PIX wurde deshalb bereits beschlossen, die nächste Kunstauktion 2011 zu einem attraktiveren Termin durchzuführen. Wegen der tollen Resonanz des Publikums, werden auch im kommenden Jahr wieder zahlreiche Künstler ihre Werke selbst präsentieren. Insgesamt war die Auktion 2010 wieder ein großer Erfolg für die Arbeit des noch jungen Ateliers der Greifenwerkstatt, der mit Sicherheit die zukünftige Arbeit im Atelier bereichern und beflügeln wird.