In der Greifenwerkstatt haben geistig behinderte Menschen die Möglichkeit sich auch künstlerisch zu versuchen. So entstehen zwar keine herkömmlichen, wohl aber wunderschöne Bilder.
Im Atelier der zum Pommerschen Diakonieverein gehörenden Greifenwerkstatt Am Helmshäger Berg herrscht jeden Tag Hochbetrieb. Acht Mitarbeiter malen täglich mit Hingabe. Außerdem gibt es zweimal pro Woche einen Kurstag, an dem weitere acht Werkstatt-Mitarbeiter kommen und sich ebenfalls den Künsten hingeben. "Für die behinderten Menschen ist die Beschäftigung mit der Kunst eine Erfüllung. Wir staunen immer wieder, mit wie viel Kreativität sie ihre Vorstellungen umsetzen", berichtet Einrichtungsleiterin Birgit Peters. So entstehen nicht nur herkömmliche wunderschöne Öl- und Acrylbilder, sondern auch Collagen.
Seit wenigen Wochen macht den Behinderten die Arbeit noch viel größere Freude, denn es wurde neue PC- und Fototechnik in Betrieb genommen. Diese Ausstattung konnte mit finanzieller Unterstützung der Sparda-Bank Greifswald beschafft werden, die 2000 Euro zur Verfügung stellte. "Ich bin beeindruckt von der Arbeit der Mitarbeiter. Ich konnte sehen, dass Menschen mit Behinderung auf so vielfältige Weise unseren Alttag bereichern. Und die hier geschaffene Kunst ist wunderschön", schwärmt Anette Reinke, die Sparda-Filialleiterin.
Das Atelier ist eine offene Bühne für künstlerische Intention bzw. bildnerischen Gestaltungsdrang. Insbesondere Menschen mit geistiger Behinderung wird die Möglichkeit gegeben, ihrer gestalterischen Tätigkeit nachzugehen und in der Öffentlichkeit Anerkennung zu erlangen. Stefan Matschuk und Lutz Jürgens sind beide Künstler. Sie haben in der Greifenwerkstatt eine Festanstellung gefunden und arbeiten im Atelier mit den behinderten Menschen. "Es sind tolle Dinge entstanden, die jetzt die Werkstatt zieren. In Kürze wird ein weiteres Werk das Café Lichtblick verschönen", berichten sie und hoffen auf weitere Unterstützung durch Unternehmen der Stadt. Außerdem wird im Atelier schon fleißig auf die alljährliche Kunstauktion im Juni im Pommerschen Landesmuseum hingearbeitet. Dann kommt Atelierkunst unter den Hammer "und erzielt hoffentlich wieder ein Superergebnis wie im Vorjahr, wo wir ein Bild für sage und schreibe 1000 Euro verkaufen konnten", ist Birgit Peters noch immer begeistert.
Ostsee-Zeitung 08.04.2009