Theater im Lichtblick? Ist das was Neues? Ist denn nicht täglich die große Show zu erleben? Die Massen strömen, die Köche zaubern und die Kellner jonglieren die Teller und Tassen, tanzend um Kinderwagen und Gästeschar. Ein Remidemi der guten Laune.
Doch es gibt auch die leisen Töne. Oder besser, gab es. Am 27. Oktober 2008 war eingeladen zu einem Tucholsky/Kästner-Abend. Der Greizer Kaberetist Günter Kappich lies die beiden ernst-frechen Dichter aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch einmal lebendig werden. Kappich brauchte dazu nicht die große Bühne, er fühlte sich wohl im Publikum. Ob lyrisch oder Prosa, wer Kästner und Tucholsky kannte, war von der sympathischen Art des Künstlers und der Auswahl der Stücke angetan. Er verstand es geschickt, die Gäste auf seiner Seite zu ziehen. Charmant verteilte er Blumen und Komplimente, an Damen wie auch die Herren. Durch die kulinarische Umrahmung des Abends mit schmackhaften Käsehäppchen und gutem Wein war die Veranstaltung rundherum gelungen.
von: Ulf Hrybinski